/boot-Partition voll? Update nicht mehr möglich?

Auch ein sudo apt-get -f install hilft nicht weiter? Keine Lust die einzelnen Boot-Abbilder zu löschen und Sorge davor die Paketverwaltung zu beeinflussen? Ja, kenne ich von meinem vServer, in dessen Standardpartitionierung /boot tatsächlich vagemutige 100 MB Speicher zugewiesen bekommen hat. Klasse Ding, wenn stets nur ein bis zwei Kernel-Images vorhanden sind, blöd aber bei wesentlich mehr.

Dieser Thread auf Askubuntu.com hilft ungemein weiter. Innerhalb der Antwort wird geschildert wie man auf leichtem Wege die Kernel-Images entfernt, alte nicht mehr benötigt Pakete via Paketverwaltung herausschmeißt und anschließend wieder einen Server-Kernel installiert. Ich schreibe das mal ab:

sudo dpkg --remove linux-server
sudo dpkg --remove linux-image-server linux-headers-server
# purge unused kernels, but could do more so your mileage may vary
sudo apt-get autoremove
sudo apt-get install linux-server linux-image-generic linux-headers-generic

Serverumzug

Nachdem mein Hoster netcup.de mich vor einem halben Jahr über die geplante Umstellung auf KVM anstelle von Linux vServer informiert hat, wurde ich nun rechtlich zwar sauber aber ethisch nicht ganz nett dazu genötigt, meinen Server zu migrieren. Damit das alles so wenig zeitaufwendig und komplikationslos wie möglich abläuft, ich aber kein Backup der Installation durchführen konnte, musste ich also alle Daten kopieren respektive adaptieren. Aber wo fängt man an, wo hört man auf, und wie hat man die geringste Last auf der eigenen Leitung – gerade beim Upload?

Zunächst habe ich meine Distribution gewechselt. Anstelle von Debian 6.0 Squeeze läuft nun ein Ubuntu Server 12.04.2 LTS. Warum? LTS! Damit habe ich theoretisch bis 2017 Ruhe vor einer neuen Migrationsrunde, und sollte das mit der Zwangsmigration bei netcup.de weiter so laufen, dann werde ich bis dahin auch immer wieder neue Hardware haben und kann dennoch bei der gleichen Installation bleiben.

Sodann habe ich überprüft, was der Server eigentlich macht, und entsprechend die Komponenten bei der neuen Installation via apt-get eingespielt. Für mich war das nicht mehr besonders viel, da der Server vor allem als Webserver dient: apache2, php5, mysql und einige Module derselben (SSL, curl, rewrite)

Hiernach ging es um die Frage der Daten. Wie bekomme ich nun alles vom einen auf den anderen Server, ohne mir dabei die Finger wund zu kopieren? Total einfach via SCP, insofern man Zugriff auf zwei SSH Server hat (was hier der Fall war). Dafür habe ich mich folgenden Tipps bedient:

MySQL-Transfer: “mysqldump –extended-insert –force –log-error=log.txt -uBENUTZER -pPASSWORT –all-databases | ssh -C BENUTZER@NEUERSERVER “mysql -uBENUTZER -pPASSWORT”

Datentransfer: “scp -rp DATEN NUTZER@SERVER:/VERZEICHNIS”

Einfach, nicht? Schon lag das gesamte /var/www sowie meine Home-Verzeichnisse samt MySQL-DB auf dem neuen Server. Was gab’s dann noch zu tun? SSL einrichten, zlib Compression in der php.ini steuern, .htaccess Datei anpassen, ownCloud testen, finito. Alles in allem hat das Übertragen der Daten via mysqldump und scp mir also vielfältige Arbeitsstunden erleichtert.

Jetzt geht es um’s Testen. Aber wie erreiche ich eigentlich den Server, wenn meine Domain die gleiche bleiben soll? Dafür ändere ich noch schnell die MX-Records auf die neue IP und flushe meinen Betriebssystem-Cache meines Produktivsystems, damit auch der neue Server erreichbar wird. Dafür gibt’s übrigens ein kleines Tool unter Ubuntu.

Übrigens: Das alles geschieht schon auf dem neuen Server, der alte ist bereits abgeschaltet. Vielleicht fällt mir ja nochmal etwas ein, was ich vergessen habe, wenn es den alten Server nicht mehr online gibt. Bis dahin sieht es sehr gut aus.

Große Dateien unter Linux finden

Wer sich schon einmal gefragt hat, wie man eigentlich in der Konsole (bspw. auch via ssh) große Dateien findet, stößt im Netz auf viele Möglichkeiten, doch wirklich sinnvolle Befehle sind selten. Deshalb habe ich, auch weil ich meinen eigenen Server etwas entrümpeln wollte, selbst mal recherchiert und bin auf folgenden gestoßen:

find / -type f -size +20000k -exec ls -lh {} \; 2> /dev/null | awk '{ print $NF ": " $5 }' | sort -hrk 2,2

Der Befehl listet alle Dateien des Systems auf, welche größer als 20 MB sind, schickt alle Standardfehlermeldungen (kein Zugriff auf /proc etc.) nach /dev/null, sortiert diese nach Größe und macht sie menschenlesbar. Tolles Ding, Credits belong to these guys.

Hotmail/Live E-Mail-Einrichtung in Evolution

Frohes neues Jahr!

Soviel dazu, jetzt zum wirklich wichtigen. Wer einmal versuchen sollte, einen Hotmail.com/Hotmail.de/Live.com/Live.de-Account in Evolution einzurichten, der wird vielleicht mit den üblichen Angaben zu pop- und smtp-Angaben nicht gut hinkommen. Das Problem liegt am pop-Server, denn dieser wird zwar als pop3.live.com angegeben, antwortet aber nicht. Dafür gibts eine einfache Abhilfe. Kurz in der Konsole (gnome-terminal, konsole, xfce4-terminal, xterm etc.)den Server pop3.live.com anpingen (ping pop3.live.com) und die eigentliche Adresse des Servers kopieren – in meinem Falle war das pop3.hot.glbdns.microsoft.com.

Mit dieser konnte Evolution das Sicherheitszertifikat herunterladen und der Download der Mails funktioniert. Mit dem smtp-Server gab es ja ohnehin keine Probleme 😉