WLan ohne direkten Internetzugriff einrichten

Es kommt leider noch immer allzu oft vor, dass man auf seinem Notebook Ubuntu von einem Live USB-Stick installiert und hinterher erst feststellt, dass man ja gar kein W-Lan hat und das nächste Patch-Kabel nicht bis zum Standort reicht. Was tun? Micha beantwortet, wie er seinen broadcom b4321 zum Laufen gebracht hat :

1) Mit einem internetfähigen Gerät (Handy, PC auf Arbeit, öffentlicher Zugang) Firmware für die entsprechende Karte von der Herstellerseite herunterladen und entpacken.

2) Die Daten auf den PC übertragen und den entpackten Ordner mit einem Dateimanager als priviligierter Nutzer ausführen. Unter Ubuntu also mit dem Befehl Alt+F2 die Befehlseingabe öffnen und eintippen: gksu nautilus.

3) Den Ordner im Dateimanager in den Ordner /lib/firmware/ kopieren.

4) Das Terminal öffnen (unter Ubuntu über die Tastenkombination Strg+Alt+T bzw. über Alt+F2 sowie die Eingabe gnome-terminal) und hier den Befehl ‘sudo modprobe -v %TREIBER eingeben. Für %TREIBER ist der Ordnername, also der Dateipfad, einzutragen.

Das war’s auch schon. Kommentare, Fehlermeldungen etc. gehen entsprechend an Micha!

Casper-RW – persistenten Speicher einer Live-Distribution vergrößern oder erstellen

Ich bin vorhin auf ein kleines Problem gestoßen, welches sicher nicht allzu häufig vorkommt: Bei einer Installation eines Live-Ubuntus via unetbootin habe ich den persistenten Speicher, also den, der auch nach Reboot noch erhalten bleibt, zu klein bemessen. Sodann hat mich das System mit Hinweisen geflutet und nach einer gewissen Zeit den Dienst versagt.
Dafür gibt es aber Abhilfe, wie in diesem Tutorial beschrieben:

dd if=/dev/zero of=casper-rw bs=1M count=1024 && mkfs.ext3 -F casper-rw

Damit wird eine Loop-Partition erstellt (casper-rw, gleicher Titel wie auf den Sticks) und mit ext3 formatiert. Die count-Angabe gibt in Megabyte den zur Verfügung stehenden Speicher an.

dd if=/dev/zero bs=1M count=1024 >> casper-rw && resize2fs casper-rw

Damit wird der aktuellen casper-Partition der Speicherplatz, angegeben via count in Megabyte, hinzugefügt und die Partition danach entsprechend auf die Größe angepasst.

Danke Pendrivelinux.com! 🙂

Große Dateien unter Linux finden

Wer sich schon einmal gefragt hat, wie man eigentlich in der Konsole (bspw. auch via ssh) große Dateien findet, stößt im Netz auf viele Möglichkeiten, doch wirklich sinnvolle Befehle sind selten. Deshalb habe ich, auch weil ich meinen eigenen Server etwas entrümpeln wollte, selbst mal recherchiert und bin auf folgenden gestoßen:

find / -type f -size +20000k -exec ls -lh {} \; 2> /dev/null | awk '{ print $NF ": " $5 }' | sort -hrk 2,2

Der Befehl listet alle Dateien des Systems auf, welche größer als 20 MB sind, schickt alle Standardfehlermeldungen (kein Zugriff auf /proc etc.) nach /dev/null, sortiert diese nach Größe und macht sie menschenlesbar. Tolles Ding, Credits belong to these guys.

Datenrettung Kurzhilfeservice – welche Programme können was? Eine Auswahl

Datenrettung ist immer so ein prekäres Thema. Erst vergangenen Donnerstag war ich wieder mit einer zerschossenen NTFS-Partition zugegen, welche sich haarsträubend sträubte (welch stilistischer Lapsus ;)), sich in irgend einer Form zu identifizieren. Hier kommt man auch unter Linux nicht sonderlich weit (exklusive man hält über Virtualbox eine Kopie vor) und muss doch wieder in die Windows-Welt abtauchen. Da ich grundsätzlich aber lieber sowohl unter Linux als auch unter Windows helfen können möchte, gibt’s nun eine simple Auswahl an Software, welche sich dafür als ganz nützlich erweist:

Falls du mal privat unter Windows Daten retten musst, empfehle ich dir das Datenrettungstool von EaseUS – freeware im non-kommerziellen, privaten Umgang. Es kommt mittels grafischer Oberfläche daher, läuft unter Windows und sollte auch alle gängigen Probleme in exFat, Fat32 und NTFS beheben. Großes Plus: Es ist bereits unter Windows 8 lauffähig sowohl auf 32- als auch 64-bit Systemen.
Weiterhin funktioniert bei defekter Partitionstabelle auch das manuelle Tool Ptedit32 von PowerQuest, wobei dies aber Wissen über die Partitionen erfordert. Was es macht? Es schreibt schlicht die Partitionsinformationen neu. Wenn ich nun also durcheinandergewürfelte Informationen habe und mein Windows die Platte nicht mehr erkennt, ich aber genau weiß, welche Partition das mal gewesen ist, so kann ich diese neu schreiben und manuell forcieren.
Außerdem gibt’s noch Find&Mount, welches ich persönlich aber als äußerst langsam empfunden habe.
Nicht zu unterschätzen ist auch immer ein

chkdsk /f %Laufwerk%

, welches gerade bei NTFS-Problemen Wunder wirken kann und in meinem Fall das Problem gelöst hat.

Unter Linux gibt es dann als Standardausrüstung testdisk (Partitionsrettung) bzw. photorec (Datenrettung). Willst du einfach nur Dateisysteme prüfen, so empfehle ich GParted. Willst du händisch in der Konsole Partitionen prüfen, so gibt es das fsck.%Typ% (also bspw. fsck.ext4) Kommando. Außerdem kannst du alles, was GParted grafisch übernimmt, auch mittels parted ausführen. Eine althergebrachte, einfache Partitionierung erledigt übrigens cfdisk, welches du aus Dos-Zeiten noch als fdisk kanntest.

Das tolle an den Linux-Tools ist, dass einige Distributionen diese bereits mit auf die Live-CDs bringen, nahezu alle sie in den Repositorien vorhalten. Damit kann ich also (Internet vorausgesetzt) immer über entesprechende Befehle (yum -i, apt-get install etc.) die Tools direkt installieren und nutzen.

MTP Devices (Google Nexus 4, 7, 10 oder jedes andere Android Gerät) unter Ubuntu/Kubuntu automatisch einbinden und mit eject wieder auswerfen können

Ja, das geht, und zwar kinderleicht. Da ich seit Heiligabend ein Nexus 7 habe und doch lieber Daten über ein Kabel als über Airdroid/Wireless verschiebe, stand ich vor dem Problem, das Gerät als MTP-Device auch unter Ubuntu 12.04/12.10 einbinden zu wollen. Dafür gibt es eine kleine aber feine Anleitung, sodass das Gerät auch in Nautilus sichtbar wird. Dafür reichen 10 Minuten Zeit und das kopieren und einfügen einiger Befehle aus dem Browser in die Konsole. Die Anleitung gibt es hier.

Aber was machen die Kubuntu Nutzer, so wie ich es einer bin, welche auch in der Geräteüberwachung ihr Nexus sehen wollen? Ganz einfach – sie nutzen das KIO-MTP Modul KDE4s, welches es über ein tolles PPA gibt. Dieses fügt man über den Befehl

sudo add-apt-repository ppa:philschmidt/ppa-kio-mtp-daily

ein. Hiernach folgt ein Update der Paketquellen und die Installation des neuen KIO-Moduls, welches automatisch gestartet wird und womit man sofort sein Tablet/Smartphone/Device sieht.

sudo apt-get update && sudo apt-get install kio-mtp -y

Verantwortlich dafür sind wieder wunderbare Menschen aus der ubuntuusers.de-Community. Herzlichen Dank dafür!