Kurztipp: Textzeileneditor nano komfortabler bedienen

Wer viel in der Konsole arbeitet, jedoch gern den Komfort einer grafischen Oberfläche schätzt, dabei aber nicht gleich mehrere A4-Blätter an Tastaturbefehlen auswendig lernen möchte (wie bei vi der Fall), ist mit dem Textzeileneditor nano gut bedient. Nano ist heutzutage für nahezu jede Linuxdistribution bereits in den Paketquellen enthalten, wenn es nicht sogar bereits vorinstalliert daherkommt. Der Editor ist schlank und schnell und bietet alle Vorteile eines grafischen Pendants wie Kate oder Gedit, natürlich auf die Auflösung des Terminals limitiert. Sogar Syntax-Highlighting und Rechtschreibkorrektur sind möglich. Aber wie?

Wer es selbst herausfinden möchte, der starte nano im Terminalemulator der Wahl und drücke die Tastenkombination Alt+G. Schon empfängt der Editor den Benutzer mit dem hauseigenen Hilfedokument, in welchem alle Tastenkürzel enthalten sind. Wer es gerne etwas bequemer hat, für den gibt es nachfolgend eine kleine Übersicht der für mich sinnvollsten Befehle:

Alt+M -> Mausunterstützung aktivieren. Nun kann man einzelne Textbereiche mit der Maus markieren (doppelt klicken um den Anfang zu markieren, einfach klicken oder mit den Pfeiltasten zum gewünschten Ende navigieren), kopieren oder schnell entfernen.

Alt+S -> Syntax-Highlighting einschalten. Erkennt der Editor nun ein Code-Fragment, hebt er dieses hervor.

Alt+C -> Die Cursorposition wird immer in der Infoleiste angezeigt. Praktisch wenn man mal einen Fehler debuggen muss und weiß, wo dieser zu finden ist, ohne die Orientierung zu verlieren.

Strg+K -> Die aktuelle Textzeile ausschneiden.

Strg+U -> Die ausgeschnittene Textzeile einfügen.

Strg+Shift+V -> Die Zwischenablage einfügen.

Strg+Shift+C -> In die Zwischenablage kopieren.

Alt+T -> Rechtschreibkorrektur aktivieren (erfordert installiertes spell im System)

Ein Hinweis zum Schluss: Die Befehle mit der Alt-Taste funktionieren nur solange wie der Terminalemulator selbst die Taste nicht für seine eigenen Menüfunktionen nutzt. Arbeite ich also in einer TTY, so wird dies kein Problem darstellen; starte ich nano allerdings in KDEs Konsole oder dem gnome-terminal-emulator, so ist dies wirkungslos. Abhilfe schafft dabei ein doppeltes drücken der ESC-Taste, die die Funktion der Alt-Taste simuliert.

nano editor
Der Textzeileneditor nano ausgeführt im gnome-terminal-editor. Gezeigt wird die hosts-Beispieldatei von BackupPC Version 3.3.0.
myphotobook.de Software unter Linux

myphotobook.de Software unter Linux

Fotobücher unter Linux kann man laut Hersteller ja quasi mit jeder Software erstellen. Dass dies aber nicht immer so ganz der Wahrheit entspricht, ist aber auch eine bittere Tatsache. So unter anderem mit der Anwendung von myphotobook.de – läuft, aber leider nur über Adobe Air, welches mit der Version 2.5 aus dem Support geworfen wurde. Der Hersteller gibt dies auf der Homepage an, verweist für die Verwendung seiner Software unter Linux dann auf den Download von Adobe aus dem Archiv – und schweigt sich zu den bestehenden Problemen (Sicherheit beim Anwendersystem, häufige Abstürze) aber getrost aus.

Aber manchmal sitzt man eben in dem Boot, welches Gutschein heißt, und schindet sich ab mit solcher Software. Und dann braucht man irgendwie auch mal Sicherungen der angelegten Bücher. Und wo findet man die unter Linux? Auch hier wieder Ebbe vom Support: Windows XP, 7 sowie Mac OSX sind abgedeckt, von Linux keine Spur. Jedoch gibt es dann doch den Hinweis, man solle im Benutzerordner/der Library unter Mac mal nach de.myphotobook.creator.$KryptischeZahlenFolge suchen. Gesagt, getan und ein

find / | grep de.myphotobook

in die Konsole gehämmert. Da war dann auch der Benutzerordner unter ~/.appdata/de.myphotobook.creator zu finden. Wer diesen einfach kopiert und nach Datensicherung wieder an Ort und Stelle ablegt, der wird auch seine Bücher noch solange bearbeiten können, wie dies eben noch mit Air 2.5 geht. Oder aber unter Windows respektive Mac, falls wirklich mal Not am Manne ist.

Nexus 7 mit Jelly Bean 4.2.2 rooten – und dabei keine Daten verlieren

Was wie ein Traum klingt und mit Android Versionen bis zur 4.1 noch möglich war, funktionierte leider bei allen Usern, die ihr Nexus 7 auf die aktuelle JB 4.2 geupdatet haben nicht mehr. Diesen blieb, wollten sie ein gerootetes Nexus 7 nutzen, nur der Weg über den Unlock des Bootloaders, was zwangsweise auch immer mit dem kompletten Verlust aller auf dem Gerät befindlichen Daten einherging – full wipe. Sowas ist immer dann ärgerlich, wenn man keine vernünftige Art und Weise hat, ein Gerät zu sichern – unter Android ohne root eine einzige Farce. Also beißt sich die Katze in den Schwanz.

Zumindest bis vor wenigen Wochen: nhshah7 von den xda-developers hat das erst kürzlich vorgestellte motochopper root-kit etwas adaptiert und an das Nexus 7 angepasst. Und tatsächlich gibt es nach Ausführen des kleinen Shell-Scripts (unter MacOSX, Windows und Linux) root. Dafür braucht man wirklich nur ein USB-Kabel, einen PC, eine Shell (:D) sowie den USB-Debug-Modus, welcher sich leicht freischalten lässt (Einstellungen -> über das Tablet -> 7x auf die Build-Nummer klicken).

Doch man kann noch mehr! Gedblake von nexus7nexus10.com erklärt gleich noch, wie man nun noch immer mit gesperrtem Bootloader Nandroid-Backups und ganze Custom Roms installieren kann. Ist für mich leider etwas zu viel des Guten, aber wer gerne spielt und seine Herstellergarantie mag 😉

Und wozu? Beispielsweise um über USB-OTG-Adapter nun auf USB-Sticks und SD-Karten zugreifen zu können, was zum bearbeiten der Urlaubsfotos wirklich praktisch sein kann. Oder darf es vielleicht eine Mouse am Tablet sein (was erstaunlich gut funktioniert aber irgendwie dem Bedienparadigma auf natürliche Weise widerspricht)? Wie sieht es denn mit optischen Laufwerken aus – wenn der Strom reicht (bspw. über eine separate USB-Akku-Stromversorgung) ist auch das kein Problem und ich kann auf dem Tablet DVDs ansehen. Schöne, bunte Welt 😀

WLan ohne direkten Internetzugriff einrichten

Es kommt leider noch immer allzu oft vor, dass man auf seinem Notebook Ubuntu von einem Live USB-Stick installiert und hinterher erst feststellt, dass man ja gar kein W-Lan hat und das nächste Patch-Kabel nicht bis zum Standort reicht. Was tun? Micha beantwortet, wie er seinen broadcom b4321 zum Laufen gebracht hat :

1) Mit einem internetfähigen Gerät (Handy, PC auf Arbeit, öffentlicher Zugang) Firmware für die entsprechende Karte von der Herstellerseite herunterladen und entpacken.

2) Die Daten auf den PC übertragen und den entpackten Ordner mit einem Dateimanager als priviligierter Nutzer ausführen. Unter Ubuntu also mit dem Befehl Alt+F2 die Befehlseingabe öffnen und eintippen: gksu nautilus.

3) Den Ordner im Dateimanager in den Ordner /lib/firmware/ kopieren.

4) Das Terminal öffnen (unter Ubuntu über die Tastenkombination Strg+Alt+T bzw. über Alt+F2 sowie die Eingabe gnome-terminal) und hier den Befehl ‘sudo modprobe -v %TREIBER eingeben. Für %TREIBER ist der Ordnername, also der Dateipfad, einzutragen.

Das war’s auch schon. Kommentare, Fehlermeldungen etc. gehen entsprechend an Micha!

Große Dateien unter Linux finden

Wer sich schon einmal gefragt hat, wie man eigentlich in der Konsole (bspw. auch via ssh) große Dateien findet, stößt im Netz auf viele Möglichkeiten, doch wirklich sinnvolle Befehle sind selten. Deshalb habe ich, auch weil ich meinen eigenen Server etwas entrümpeln wollte, selbst mal recherchiert und bin auf folgenden gestoßen:

find / -type f -size +20000k -exec ls -lh {} \; 2> /dev/null | awk '{ print $NF ": " $5 }' | sort -hrk 2,2

Der Befehl listet alle Dateien des Systems auf, welche größer als 20 MB sind, schickt alle Standardfehlermeldungen (kein Zugriff auf /proc etc.) nach /dev/null, sortiert diese nach Größe und macht sie menschenlesbar. Tolles Ding, Credits belong to these guys.